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Der VCD Saar beklagt, dass die direkte Züge zwischen Saarbrücken und Strasbourg zwar angeboten, aber nicht mehr zuverlässig gefahren werden. Reisende stehen ratlos am Bahnsteig und erfahren oft erst wenige Minuten vor Abfahrt, dass das Zugangebot auf den Abschnitt zwischen Saargemünd und Strasbourg beschränkt bleibt.
Saarbrücken, 05. Januar 2025 – Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) im Saarland beklagt, dass die direkte Zugverbindung zwischen Saarbrücken und Strasbourg seit Mitte Dezember zwar angeboten, aber nicht mehr gefahren wird. Reisende stehen oftmals ratlos am Bahnsteig und erfahren erst wenige Minuten vor Abfahrt, dass das Zugangebot auf den Abschnitt zwischen Saargemünd und Strasbourg beschränkt bleibt. „Diese Misere, die bereits in den letzten Jahren zur Weihnachtszeit und rund um den Jahreswechsel zu beklagen war, hätte sich nicht wiederholen dürfen“, so Werner Ried vom VCD.
Ursache sind Kapazitäts- und Technik-Probleme mit den eingesetzten SNCF-Fahrzeugen. Die modernen Hybrid-Triebwagen mit ausreichender Platzkapazität sind für eine Fahrt nach Deutschland nicht zugelassen. Die sonst eingesetzten Dieseltriebwagen sind angesichts von mehr als 20 Dienstjahren störanfällig und vor allem zu klein für das Aufkommen an Reisenden in der Region Grand-Est.
Besonders bitter ist für Reisende, dass die Saarbahn laut dem seit 2024 ausgedünnten Fahrplan in Saargemünd kurz nach der TER-Abfahrt Richtung Strasbourg eintrifft. Die dann entstandene Umsteigezeit von bis zu zwei Stunden in Saargemünd macht die Bahnverbindung Saarbrücken-Strasbourg völlig unattraktiv.
Eine Koordination zwischen den beteiligten Betreibern von SNCF, DB Regio und Saarbahn unterbleibt augenscheinlich. Insbesondere fehlen Betreuung und Information der Reisenden. Dispositiv geschaffene Anschlüsse beruhen auf Einzelleistungen des Fahrdienstleiters in Saargemünd und einzelner Lokführerinnen der Saarbahn, wofür dankt der VCD ausdrücklich dankt.
Der VCD bedauert, dass offenbar weder die Betreiber DB Regio und SNCF noch die für Bestellung und Qualitätskontrolle verantwortlichen Aufgabenträgern ein Problembewusstsein oder ein Interesse am operativen Direktverkehr nach Strasbourg zeigen. „Sie waren von Weihnachten bis zu den Heiligen Drei Königen abgetaucht“, so Bahnexperte Manuel Schauer vom VCD.
Der VCD empfiehlt drastische Vertragsstrafen für den Entfall der Direktverbindung und zusätzliche Pönale für die ausgebliebene Kundeninformation und Koordination einer Rückfallebne. Die rasche Optimierung dieser Bahnverbindung muss nun Chefsache der Regierung des Saarlandes und von Grand Est werden. Eine Direktverbindung im Taktverkehr ist existenziell wichtig für eine gute Standortqualität des Saarlands und für alle Menschen, die ohne Auto leben.
Somit vier Stunden länger unterwegs für die sonst kaum zwei Stunden lange Reise.