Saarland

2015 wurden laut vorläufigem Bericht auf deutschen Straßen insgesamt 3.475 Menschen getötet. Über 393.000  Menschen wurden im Verkehr verletzt. Die Zahl der Verkehrstoten ist seit dem Höchststand Anfang der 1970er Jahren zwar kontinuierlich zurückgegangen. Doch diese erfreuliche Entwicklung setzt sich seit zwei Jahren nicht mehr fort. Die absoluten Zahlen sind nach wie vor erschreckend: Bei keiner anderen Technologie werden solche Opferzahlen toleriert.

Auto & Straße, Verkehrssicherheit, Verkehrspolitik
Landesverband Saarland

Der VCD Saarland fordert ein Umdenken in der Verkehrspolitik

Saarbrücken: Wieder mehr Verkehrstote im Saarland /

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind in den ersten fünf Monaten

dieses Jahres 17 Menschen bei Unfällen getötet worden.

Im Jahr 2016 kamen im gleichen Zeitraum sechs Menschen im Verkehr ums Leben.

Da wird so lakonisch und nebenbei über die Zahl der Verkehrstoten berichtet.
17 Menschen sind im Saarland von Januar bis Mai 2017 gestorben, Freunde, Nachbarn , Ehepartner oder auch Kinder.
Eine Verdreifachung der Zahlen ist zu verzeichnen und dies macht Sorge, denn der Verkehr nimmt eher zu als ab und die Aggressivität der Verkehrsteilnehmer steigert sich weiter.
Bei einer Verdreifachung der Preise, besonders bei Benzin oder Diesel, wären die Schlagzeilen fett und dick
unterstrichen, eine Welle der Entrüstung ginge durch das Land und die Bevölkerung.

Aber drei Mal mehr Verkehrstote werden als Kurznachricht erwähnt, 17 Einzel- und Familienschicksale werden einfach abgehakt und man geht zur Tagesordnung über.
Wir haben uns leider vom Mitleid weit entfernt, denn schon seit Jahrzehnten, wird dem Bürger vorgegaukelt, es gäbe keine Alternative zu den Toten und Verletzten.


Verkehrstote als Kollateralschäden für uneingeschränkte individuelle Mobilität und der Preis für das Autoland Saarland.

Es sind aber nicht nur die Toten sondern auch die Verletzten und Schwerverletzten und auch die Hinterbliebenen, die oft ihr Leben lang mit ihrem Schicksal hadern.
Menschliches Leid bleibt unerwähnt und wird zur Nebensache.

Eigentlich eine Menschen verachtende Verkehrspolitik, besonders von Parteien die Schlagworte wie „christlich“ oder „sozial“ in ihrem Namen tragen.

Wir dürfen in Deutschland die jährlich 3000 Verkehrstoten nicht mehr einfach so hinnehmen.
Der VCD fordert schon seit Jahren eine Tempobegrenzung auf Autobahnen von 120 Km/h und generell Tempo 30 innerorts.

Wenn schon Auto, dann Fahrzeuge, die bei Unfällen nicht nur die Insassen schützen sondern auch Fußgänger und Radfahrer.

Wir müssen weg von immer größer und schwerer werdenden PKW und LKW, wir müssen Verkehr vermeiden und unsere Mobilität nachhaltiger und menschlicher gestalten.

Erhard Pitzius - Mitglied im Vorstand des VCD Saarland Tel.: 06837-74140

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