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Landesverband Saarland
Der VCD freut sich über ihre in der Sommerpressekonferenz geäußerten Ziele zur Verkehrswende: Ministerin Berg spricht von Push-Maßnahmen und einer Halbierung des Verkehrsanteils der PKW. Regelkonformes Parken (=auf der Fahrbahn) ist im Saarland oft verkehrswidrigem Gehwegparken und aufgesetztem Parken gewichen. - Parkraumbewirtschaftung ist das richtige Mittel gegen Parkplatznot und Auto-Kalypse von reinen Auto-Abstell-Städten, wie z. B. Blieskastel oder St. Ingbert.
Der ökologische orientierte Verkehrsclub Deutschland VCD im Saarland gratuliert Verkehrsministerin Berg zu ihren klaren Zielen zur Verkehrswende bis 2030. Endlich erhält damit das Saarland eine Vorgabe, die in Nachbarregionen schon seit Jahrzehnten getroffen wurde. Das Umsteuern von der Auto-Kratie zu mehr Fuß-, Rad, Bus- und Bahnverkehr ist die einzig richtige Antwort auf die Herausforderungen im Klimawandel und angesichts einer „Auto-Kalypse“ mit stellenweise bis zu 842 PKW/Einwohner (Beispiel St. Ingbert). Insbesondere bei der Bewältigung der abgestellten Autos spielen die genannten Push-Ziele von Frau Berg eine entscheidende Rolle.
Dr. Werner Ried vom VCD-Landesvorstand hält die von ihr genannte Parkraumbewirtschaftung für ein gutes Mittel, um unsere Städte und Dörfer wieder lebenswert zu machen. „Auto-Abstell-Städte will niemand haben – Viele Menschen, insbesondere Schülerinnen und Schüler leiden jedoch unter der erdrückenden Last parkende Fahrzeuge, oft regelwidrig und auf Kosten von Gehwegflächen.“ Ein fünftel aller Haushalte hat gar kein Kraftvahrzeug und viele Menschen wollen gerne weniger Auto fahren, es fehlen aber die Voraussetzungen wie sichere Radwege und schnelle ÖPNV-Angebote. Die von Berg angestrebte Halbierung des PKW-Anteils im Modalsplit erscheint ambitioniert, ist aber genau das, was das Saarland braucht und europaweit schon in Umsetzung ist.
Allerdings bedarf es nun auch Taten im Hause der Ministerin: Zum Beispiel steht die seit Jahren angekündigte Neuvorlage des saarländischen Radverkehrsplans noch immer aus. Auch bei den Machbarkeitsstudien zur Bahn-Reaktivierung ist für den VCD kein Fortschritt erkennbar. Das Land braucht Radvorrangwege, z. B. an der Kaiserstraße (Kaiserradweg) und neue Schienenangebote auf den bereits vorhandenen Strecken, z. B. im Primstal und links der Saar.
Der VCD kündigt volle Unterstützung für die Ziele von Frau Berg an und regt an, diese auch im Ministerrat zu beschließen und parlamentarisch zu verabschieden.
Rückfragen an:
Dr. Werner Ried, stellv. Landesvorsitzender