Saarland

Bahn & Bus, Verkehrspolitik, Pressemitteilung
Landesverband Saarland

Rehlinger muss Frankreichstrategie, Aachener Vertrag und Verkehrswende ernst nehmen

Wieder Personenverkehr auf der Schiene für Schmelz und Bouzonville!

 

19. April 2019, Busendorf (Bouzonville)/Saarbrücken. Der ökologisch orientierte Verkehrsclub VCD hat anlässlich der Karfreitags-Zugfahrten zwischen Dillingen und Busendorf einen systematischen Zugverkehr zwischen Schmelz und Busendorf über Dillingen eingefordert.

Rehlinger muss Frankreichstrategie, Aachener Vertrag und Verkehrswende ernst nehmen

19. April 2019, Busendorf (Bouzonville)/SaarbrückenDer ökologisch orientierte Verkehrsclub VCD hat anlässlich der Karfreitags-Zugfahrten zwischen Dillingen und Busendorf einen systematischen Zugverkehr zwischen Schmelz und Busendorf über Dillingen eingefordert. Das Potenzial an Pendlern, darunter Schüler und Industriearbeiter für den Raum Dillingen sowie im Tourismus im Niedtal ist gegeben. Im Kontext Klimawandel ist die Verkehrswende mit einer Ausweitung des Angebotes auf der Schiene alternativlos. Auch müssen nach der Frankreichstrategie des Saarlandes und nach dem Vertrag von Aachen nun auch Taten folgen. 

Der Karfreitagsmarkt von Bouzonville mit den seit Jahren erfolgreichen Sonderzugfahrten zwischen Dillingen und der Pilgergemeinde zeigen, dass mehr auf der Schiene möglich ist als momentan durch das Verkehrsministerium bestellt wird. Die Züge von Dillingen enden während aller anderen Tage des Jahres unvermittelt an der Bundesgrenze bei Niedaltdorf. Auch im Primstal mit der Gemeinde Schmelz gibt es trotz hoher Wohndichte und vieler Pendlerfahrten seit 1980 nur noch Güterzüge.

Nach Schätzung des VCD lässt sich der Zugverkehr Dillingen-Niedaltdorf mit einem überschaubaren Aufwand im nur sechsstelligen Bereich weiter von und nach Schmelz im Primstal ausweiten. Fahrzeug und Personal sind bereits vorhanden. In Dillingen bestehen schnelle Umsteigemöglichkeiten in Richtung Trier-Koblenz und Saarbrücken-Mannheim. Absurd wäre, die Pläne seitens DB Netz AG zur Stilllegung der Grenzstrecke zu verwirklichen.

Die Verkehrsministerin als Aufgabenträgerin sollte daher den Vertrag zwischen Land und beauftragtem Eisenbahnunternehmen (zurzeit DB Regio) unter Nutzung der vom Bund ans Land überwiesenen Regionalisierungsmittel ausweiten. Von den jährlich überwiesenen 108 €-Millionen, die vorrangig für den Schienenpersonennahverkehr vorgesehen sind, verwertet das Saarland momentan weniger als 80 €-Millionen für den Einkauf von Schienenpersonenverkehr.

Der VCD ist überzeugt, dass hier Spielraum für mehr Verkehr auf der Schiene besteht. Zusätzlich könne der Aufgabenträger der Region Grand-Est unterstützen und die EU den grenzüberschreitenden Verkehr fördern. Zudem besteht die Möglichkeit, über diese Strecke auch Luxemburg per Schiene schneller mit dem Saarland zu verbinden.

Ein bestellter Schienen-Personenverkehr ab Schmelz und Bouzonville verbessert zugleich die Möglichkeiten, Fördergeld für die Infrastruktur zu erhalten. Prims- und Niedtalbahn können so die dringend notwendige Modernisierung erhalten. Eine modernisierte Verbindung nach Bouzonville über die Niedtalbahn mit Anschluss an das französische Bahnnetz sichert zugleich der saarländischen Industrie einen verbesserten Zugang zu Rohstoffen und Absatzmärkten. Vom Primstal her kommen Pendler, z. B. direkt bis ins Gelände der Industrie-Betriebe von Saarlouis und Dillingen.

Für Rückfragen und Interviewwünsche:

Dr. Werner M. Ried, Verkehrsgeograph und stellvertretender Landesvorsitzender,
Tel.: 0160 97 45 43 37, saarland@vcd.org• www.vcd.org/saarland

Werner Ried, VCD Saar

zurück