Saarland

Bahn & Bus, Verkehrsplanung, Verkehrspolitik, Pressemitteilung
Landesverband Saarland

Niedtalbahn bis Bouzonville sichern und Lückenschluss Richtung Luxemburg vorantreiben

Der VCD Saarland ist für den Erhalt der Niedtalbahn, die zwischen Dillingen und Bouzonville verkehrt.

Während das Teilstück zwischen Dillingen und Niedaltdorf durch den vom Saarland bestellten Personenverkehr gesichert ist, droht dem Reststück der Strecke zwischen Niedaltdorf und Bouzonville die Stilllegung. DB Netz will das 800 m lange Stück von Niedaltdorf bis zur deutsch-französischen Grenze zur Übernahme durch Dritte ausschreiben, Dies ist der erste Schritt zur beabsichtigten Entwidmung. Die französische Bahngesellschaft SNCF hat den Fahrdienstleiter vom Bahnhof Bouzonville (außer an Karfreitag) abgezogen und verunmöglicht auf diese Weise den Bahnverkehr auf der Strecke.

Der VCD Saar fordert die saarländische Landesregierung, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr auf:

1) einen Trassensicherungsvertrag mit DB Netz abzuschließen, damit die Gesamtstrecke von Dillingen nach Bouzonville für grenzüberschreitende Personenverkehre nach Thionville- Luxemburg und für Güterverkehre zur Dillinger Hütte erhalten bleibt. Konkrete Interessenten für einen grenzüberschreitenden Verkehr sind vorhanden.

2) bilateral mit französischen Stellen und im Rahmen der Gremien der Großregion über die ständige Besetzung des Fahrdienstleiterpostens in Bouzonville zu verhandeln.

Schon jetzt gibt es Eisenbahnunternehmen, die im Güterverkehr zur Dillinger Hütte über diese Strecke fahren wollen und es gibt weitere Interessenten für zukünftige Verkehre.

3) sich bei DB Netz dafür einzusetzen, dass die Zugkreuzungsmöglichkeit in Hemmersdorf erhalten bleibt und, dass durch einen Fahrdienstleiter entweder in Hemmersdorf oder im zukünftigen ESTW in Dillingen weiterhin der grenzüberschreitende Verkehr abgewickelt werden kann.

4) die fehlenden 20 km bis Bouzonville zu elektrifizieren.

5) gemeinsam mit den französischen Partnern ein Konzept zu entwickeln, die Strecke für einen attraktiven grenzüberschreitenden Schienenpersonenverkehr über Thionville Richtung Luxemburg zu entwickeln.

Geld ist da. Zum einen ist die Haushaltslage des Saarlandes viel günstiger als erwartet und zweitens kann das Saarland Geld für grenzüberschreitende Schienenverkehre aus einem EU Fonds bekommen. Seit Bestehen des Fonds sind vom Saarland noch keine Mittel abgerufen worden.

 

Hintergrundinformationen/ Begründung der Forderungen.

 

Während das Teilstück zwischen Dillingen und Niedaltdorf durch den vom Saarland bestellten Personenverkehr gesichert ist, droht dem Reststück der Strecke zwischen Niedaltdorf und Bouzonville die Stilllegung. DB Netz will das 800 m lange Stück von Niedaltdorf bis zur deutsch-französischen Grenze zur Übernahme durch Dritte ausschreiben, Dies ist der erste Schritt zur beabsichtigten Entwidmung. Die französische Bahngesellschaft SNCF hat den Fahrdienstleiter vom Bahnhof Bouzonville (außer an Karfreitag) abgezogen und verunmöglicht auf diese Weise den Bahnverkehr auf der Strecke.

 

Nicht nur die Sonderzüge zum Karfreitagsmarkt in Bouzonville sind gefährdet. Es gibt seit einem Jahr ein Bahnunternehmen (Bahnlog), das dreimal wöchentlich einen Kalkzug von Dugny (bei Verdun) zusammen mit dem französischen Partnerunternehmen Europorte zur Dillinger Hütte fahren möchte. Da die SNCF nicht den Bahnhof Bouzonville mit einem Fahrdienstleiter besetzen will, ist dieser Verkehr gefährdet. Die Unternehmen Bahnlog/Europorte sind gezwungen, einen über 100 Kilometer langen Umweg bis nach Dillingen zu fahren (entweder über die Obermoselstrecke und Konz oder über Bening und Saarbrücken-Burbach).

Dies bedeutet beträchtliche Mehrkosten für die Dillinger Hütte und die betroffenen Bahnunternehmen.

 

Neben den genannten Eisenbahnverkehrsunternehmen gibt es mindestens noch ein Unternehmen, das über diese Strecke einen Güterzug zur Dillinger Hütte anbieten würde, wenn sie gesichert ist.

Zwar sind vom Wirtschaftsministerium mit DB- Netz Gespräche geführt worden mit dem Ziel, die Ausschreibung des Stücks von Niedaltdorf bis zur Grenze zu überdenken, ebenso gab es Gespräche mit der französischen Seite zur Wiederinstallierung des Fahrdienstleiters in Bouzonville, jedoch bisher ohne Erfolg. Stattdessen wartet man ab.

 

Einen Antrag der Fraktion der Linken vom 11.6. im saarländischen Landtag zum Erhalt des grenzüberschreitenden Verkehrs und einer Trassensicherung wurde negativ beschieden.

 

Dabei ist die Zeit angesichts der günstigen Haushaltsdaten besonders günstig. Die Kosten für die Trassensicherung von 800 m Strecke bis zur französischen Grenze dürfte nicht allzu sehr ins Gewicht fallen.

Außerdem gibt es in der EU einen Fonds für grenzüberschreitende Schienenprojekte, aus dem das Wirtschaftsministerium bisher noch keine einzigen Mittel abgerufen hat. Es ist zu bezweifeln, ob es überhaupt Ideen gibt, die über die Bewahrung des Status Quo des Schienenpersonenverkehrs und über zusammen mit den Partnern in Grand-Est konkret beschlossenen Verbesserungen auf den Strecken von Saarbrücken nach Metz und Straßburg hinausgehen Dabei wäre die Niedtalstrecke besonders gut für eine Schienenschnellverbindung vom Saarland nach Luxemburg geeignet.

 

 

Bei Rückfragen

 

Karl- Heinz Huppert (VCD Saarland)

Mail: teddyhuppert46@gmail.com, mobil 0152 13923642

 

Dr. Werner Ried

Mail: werner.ried@gmail.com, mobil 0160 97454337

zurück