Saarland

Der VCD fordert:

  • mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer
  • mehr Geld und mehr Qualität für den Fuß- und Radverkehr
  • zeitgemäße Formen der Verkehrsberuhigung wie Shared Space
  • Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit in der Stadt
  • deutliche Reduktion von Lärm, Schadstoffen und Unfallgefahr an Hauptverkehrsstraßen
  • mehr Platz für Kinderspiel im öffentlichen Raum.

Wiederentdeckung des Gehens

Egal ob von zu Hause zur Schule, auf dem Weg zur nächsten Haltestelle oder vom Parkplatz zum Einkauf- jeder ist täglich auch Fußgänger. Damit ist der Fußverkehr die selbstverständliche Basis unserer Mobilität.

In der Verkehrsplanung und Politik findet das zu wenig Berücksichtigung.

Bahn & Bus, Arbeitskreis Bahn, Fußverkehr, Auto & Straße, Radverkehr, Verkehrsplanung, Verkehrspolitik
Landesverband Saarland

VCD aktiv

Verkehrsentwicklungsplan Völklingen: Autofahrer sollen kräftig runterschalten - VCD nimmt aktiv an der Bürgerwerkstatt teil.

SZ vom 13.11.2017

<link https: www.saarbruecker-zeitung.de saarland saarbruecken voelklingen autofahrer-sollen-kraeftig-runterschalten_aid-6829283>www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken/voelklingen/autofahrer-sollen-kraeftig-runterschalten_aid-6829283

www.voelklingen.de/index.php

2. Bürgerwerkstatt zum VEP

am 18. November 2017

von 14:00 Uhr bis ca.17:30 Uhr

in der Turnhalle der Grundschule Bergstraße

Bergstraße 30

Verkehrsentwicklungsplan

Autofahrer sollen kräftig runterschalten

Völklingen. Wenn der Verkehrs-Entwicklungsplan so Wirklichkeit wird, gilt in Völklingen nahezu flächendeckend Tempo 30 – und noch weniger. Bernhard Geber

Wie soll der Verkehr in Völklingen in den nächsten zehn bis 15 Jahren fließen? Das Darmstädter Büro R+T ist mit seinem  Projektleiter Frank Schleicher-Jester seit 2015 dabei, für eine Auftragssumme von (damals) rund 140 000 Euro einen Verkehrsentwicklungsplan für die Gesamtstadt zu entwerfen. Inzwischen liegen handfeste Ergebnisse vor, die nun bei einer Bürgerwerkstatt am kommenden Samstag diskutiert werden sollen.

Einige der Vorschläge könnten den Verkehrsfluss im Innenstadtdreieck geradezu auf den Kopf stellen. Die Bismarckstraße, hier bisher Einbahnstraße mit zwei Fahrspuren,  soll im Gegenrichtungsverkehr geöfnet und zu einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit maximal Tempo 20 umgebaut werden. Dieser verkehrsberuhigte Bereich soll sich dann über die obere Karl-Janssen-Straße bis hinein in die Moltkestraße fortsetzen. Die Rathausstraße soll vom Pkw-Durchgangsverkehr befreit werden, um, wie es heißt, den Straßenraum für Fußgänger attraktiver zu machen. Auf der unteren Karl-Janssen-Straße in Richtung Amtsgerichts-Kreisel wie auch in der Danziger Straße könnte man nur noch höchstens 30 fahren.

Damit bei weitem nicht genug: Das Planungsbüro möchte die ganze Innenstadt wie auch sämtliche Stadtteile nahezu flächendeckend mit Tempo-30-Zonen und Tempo-30-Strecken ausstatten. Die Wehrdener und ihr Stadtteilforum könnten hier einen Teilerfolg verbuchen: Die Schaffhauser Straße wäre zumindest in ihrem Verlauf im unteren Wehrden dabei.

Bei wesentlichen Durchgangsstraßen soll es in der Regel bei Tempo 50 bleiben. So wird man von Bous aus die B 51 weiter bis an den Rand des Innenstadtdreiecks durchfahren können und dann über Hüttenwerkstraße und Südtangente weitergeleitet. Wer dann über die B 51 weiter in Richtung Saarbrücken fahren will, muss aber in Luisenthal in Höhe Bahnhof wegen eines neuen Tempo-30-Abschnittes den Fuß vom Gas nehmen. Von der Röchlinghöhe aus geht’s noch mit Tempo 50 bis hin zu dem Punkt, wo man auf den verkehrsberuhigten Geschäftsbereich Moltkestraße stößt. Wer von der Innenstadt aus in den Warndt fährt, wird in den Ortsdurchfahrten von Geislautern, Ludweiler und Lauterbach neuen Tempo-30-Abschnitten begegnen. Über Karolingerstraße und Freiherr-vom-Stein-Straße gelangt man auch künftig noch mit 50 Sachen von der Innenstadt aus nach Fürstenhausen. Dort soll aber auf der Saarbrücker Straße nach dem gleichen Muster wie in anderen Stadtteilen eine neue Tempo-30-Strecke eingebaut werden.

Bürger, die viel mit dem Auto unterwegs sind, werden diese Maßnahmen nicht unbedingt begrüßen. Schon die Zielvorgabe deutet auf ein Spannungsfeld hin. „Wie wird der Kfz-Verkehr verträglicher bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Anforderungen der Wirtschaft und der Geschäftswelt?“, lautete eine Fragestellung für die Planer.

Beim Verkehrsentwicklungsplan geht es um weit mehr als den Autoverkehr, sondern auch um die Situation von Fußgängern und Radfahrern und den öffentlichen Personennahverkehr. Bereits in einer ersten Analyse, im Stadtrat vorgetragen im Dezember 2015, hatte Schleicher-Jester aufgezeigt, wo seiner Ansicht nach die Probleme liegen. Große Defizite gebe es bei der Fuß- und Radwege-Struktur – insbesondere auszumachen zwischen Fürstenhausen und der Innenstadt, ebenso dem Köllertal-Radweg. Es fehle eine direkte Verbindung zwischen den Fußgängerbereichen um die Eligiuskirche und am Otto-Hemmer-Platz. Es gebe keine attraktive Verknüpfung zwischen Weltkulturerbe, Bahnhof und Stadtzentrum. Einbahnstraßen und Abbiegeverbote im Stadtzentrum führten zu Umwegen und erhöhter Kraftfahrzeugbelastung.  Die Parkflächen in der Innenstadt seien während des Tages nur um die 50 Prozent ausgelastet. Dennoch werde regelwidrig geparkt.

Bei den Bussen gebe es ein „ordentliches Liniennetz“. Vielerorts fahren aber laut Schleicher-Jester („so kann man niemanden zum Umsteigen vom Auto bewegen“) die Busse zu selten. Die Realität verläuft allerdings in andere Richtung. Die Völklinger Verkehrsbetriebe haben inzwischen rund eine Million Euro beim Fahrplan einsparen müssen. ____________________________________________________________________________________

Fazit nach der Veranstaltung:

Für den VCD anwesend:
- Ivonne Pitzius
- Tristan Klein
- Erhard Pitzius


Gestern, 18.11.2017, fand in Völklingen eine Bürgerwerkstatt zum Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Völklingen statt.
Ziele und Projekte wurden aufgezeigt, neue Fahrradwege und Verkehrsberuhigung und Veränderungen in den Busumläufen.
Was fehlt, ist aber die Verknüpfung der Verkehrsmittel.
Man denkt über Umgehunsstraßen von Geislautern nach, verkennt aber, dass die Vermeidung von Verkehr die höchste Priorität haben sollte.
Auch hier dachte man nur an Völklingen, was rundherum passiert, in
terssiert Niemanden.
Aber hier muss das Augenmerk auch auf den Regionalverband und den Kreis Saarlouis gelegt werden.
Ebenso braucht man den Blick über die Grenze nach Frankreich, hier fehlt eine Vision, wie sich der Verkehr in der Region entwickeln sollte. Reaktivierungen von Bahnstrecken wie Bisttal- oder Rosseltalbahn werden zwar nicht grundsätzlich abgelehnt, es fehlt aber der Weitblick.
Großes kann nicht aus Kleinem entstehen, wenn es im Kleinen schon nicht funktioniert.
Wir hätten für das Saarland EINEN Verkehrsentwicklungsplan gebraucht, ebenso EINEN Nahverkehrsplan. Leider wird hier wieder eine Chance vertan, denn Jeder wurschdelt vor sich hin.


Man hat zwar tolle Vorschläge gemacht wie man den Busverkehr stärkt, der Nahverkehrsplan der Stadt Völklingen zeigt aber eher in die andere Richtung.
Eine Busanbindung wie vom VCD gefordert, der die Stadteile Fenne, Fürstenhausen und Heidstock mit dem Bahnhof Luisenthal verbindet wurde in den VEP aufgenommen.

Wir haben nochmals die Reaktivierung der Bisttalbahn, der Rosseltalbahn und der Linken Saarstrecke ins Rennen geschickt, ebenso der Ausblick der Reaktivierung des Reststückes der Köllertalbahn.

Leider ist man nur auf Völklingen fixiert, wenn aber die Bahnen reaktiviert wären, könnte damit ein großer Teil des Durchgangsverkehrs umgeleitet werden, dann würde sich der Autoverkehr in Wehrden, Geislautern und von Püttlingen her in der Heinestraße erheblich reduzieren lassen und da kämen die Busse auch besser durch.
Dann kommen wieder Pläne von Umgehungstraßen auf den Tisch, auch von Bürgern initiert, die keinen Zentimeter ihrer persönlichen PKW Mobilität preisgeben möchten.


In Hinsicht auf die Straßen wird es in Völklingen laut VEP eine gravierende Änderung geben. Der Kreisel am Amtsgericht soll wegfallen, ebenso die Brücke der B51 Umgehung, diese ist marode und soll nicht mehr aufgebaut werden.
Der Verkehr soll nun in Form eines Knochens mit zwei Kreiseln am Ende geführt werden.
Da bin ich mal auf die Umsetzung gespannt.
Der Radverkehr soll auf die Straßen, es sollen viele Tempo 30 Zonen entstehen. Der Radverkehr soll überwiegend mit Schutzstreifen erfolgen. Leider hat man einige vorhandene Radwege vergessen und führt die Radfahrer lieber über die Straße.
Auch hier verkennt man, dass wenn die Zahl der Autos nicht merklich zurückgeht, sich nur wenige Radfahrer trauen, das Angebot der Schutzstreifen anzunehmen.

Zu Begrüßen ist, dass man im Fußgängerbereich auf mehr Tempo 30 Zonen und mehr Querungshilfen setzt.

 

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