Saarland

Saarland, Auto & Straße, Verkehrspolitik, Pressemitteilung
Landesverband Saarland

Weg mit Autobahn-Tempolimit 50 km/h an Goldener Bremm!

Frankreichstrategie Ernst nehmen

A6 wie alle Autobahngrenzen handhaben!

Saarbrücken, 8.2.2024. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat die Autobahn GmbH aufgefordert (s.u.), das auf der Autobahn A6 in der Höhe der Goldenen Bremm von 50 km/h zu beseitigen. Laut VCD fehhlt für das dauerhaft eingerichtete Tempolimit von 50 km/h jede verkehrstechnische Grundlage. Das Limit schadet dem Zielbild eines grenzenlosen Europas. Es zementiert vielmehr den Effekt der Grenze. 

 

Nach VCD-Recherchen gibt es keinen anderen deutschen Autobahn-Grenzübergang mit einer so drastischen Geschwindigkeitsbegrenzung. Der A6-Abschnitt Goldene Bremm sollte daher genauso geregelt sein, wie die übrigen Autobahnen an den bundesdeutschen Grenzen, beispielsweise an der Grenze Luxemburg. 

 

Auch die ermittlungs- und polizeitechnische Arbeit mit temporären Grenzkontrollen rechtfertigt die dauerhafte Limitierung nicht: Bedarfsweise Kontrollen mit entsprechend bedarfsweisen Geschwindigkeitsbeschränkungen bleiben jederzeit möglich.

 

Der VCD regt an, die zulässige Geschwindigkeit im Grenzabschnitt der A6 vorbehaltlich bzw. unter Prüfung von Lärmschutzmaßnahmen an den in Frankreich gültigen Wert von 110 km/h anzupassen. 

Das leistet zudem einen positiven Beitrag zur Frankreich-Strategie des Saarlandes, wie am Vortag vom Landtag bekrüftigt wurde: Die Grenze muss aus den Köpfen verschwinden!

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ADAC Rallye ab 2017 wieder im Nordsaarland: Nutzungskonkurrenz zum Nationalpark

Rallye Weltmeisterschaft – ADAC Deutschland Rallye ab 2017 im Saarland

Was einige Mitglieder des ADAC und Motorsportfans begeistern mag, verursacht beim VCD Saarland Bauchschmerzen. Denn der ökologische Verkehrsclub zweifelt an der Zeitmäßigkeit dieser Veranstaltung. Erinnerungen an die 1980ger Jahre werden wach.

Zwischen 2017 und 2020 wird die ADAC Deutschland Rallye im Saarland stattfinden. Gerade in einer Region, die überwiegend im und am Naturpark Saar Hunsrück liegt wird der Erholungswert durch diese Veranstaltung erheblich eingeschränkt. Die Verantwortlichen im Kreis St. Wendel und die saarländische Landesregierung haben aber mit dem Austragungsort wohl keine Probleme: Stolz wird in den Medien gemeldet, dass man die Festwiese am Bostalsee, die der Entspannung und Erholung dienen soll, in Parkplätze und in ein Reparaturlager für die „Rennautos“ umgestaltet werden soll. Man wolle 16.000 Quadratmeter Wiese mit Schotter auffüllen.

Stolz ist man im Kreis St. Wendel auch darauf, dass man für diese ökologisch unsinnige Maßnahme auch noch Fördergelder aus Landesmitteln von ca. 800.000 € erhält. Gelder, die auch im St. Wendeler Land an anderer Stelle fehlen, werden hier zwar nicht in den Sand aber „auf die Wiese gesetzt.“

Für die nachhaltige Verkehrsanbindung des Nationalparks Hunsrück, wie sie der VCD mit Sicherung der Hochwaldbahn beantragt hat ist kein Geld vorhanden. Nicht einmal 90.000 Euro (für zwei Jahre) will man für einen Trassensicherungsvertrag für die Hochwaldbahn ausgeben, obwohl die sie in Verbindung mit der rheinland-pfälzischen Hunsrückquerbahn das Rückgrat eines umweltverträglichen und nachhaltigen Verkehrskonzepts in der Region darstellt.
 
Mit der Rallye werden sich weitere Probleme auftun. Öle und giftige Stoffe aus den Rallyefahrzeugen können aus direkter Nähe in den Bostalsee fließen! Eine Privatperson darf noch nicht einmal in der Einfahrt oder auf der Straße das Auto waschen!

Das Reglement der Rallye soll ab 2017 geändert werden. Die Rallyefahrzeuge werden noch größer und schneller, bis zu 380 PS werden erwartet. Die Region um den Bostalsee wird mit Lärm und Abgasen überzogen werden. Viele erholungssuchende Touristen und Kurzurlauber werden dann wohl lieber fern bleiben.

Wie vertragen sich ADAC Rallye und die Tourismusregion Bostalsee mit dem Naturpark Saar-Hunsrück und dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald? Aus Sicht des VCD Saarland ist das nicht miteindander zu zu vereinbaren. Diese Veranstaltung ist nicht mehr zeitgemäß und gehört schon gar nicht in diese Region!

Erhard Pitzius, Werner Ried 18. Juni 2016