Saarland

Saarland, Auto & Straße, Verkehrslärm, Verkehrspolitik, Pressemitteilung
Landesverband Saarland

VCD Saarland fordert konsequente Umsetzung des Lärmaktionsplans in Saarbrücken

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Saarland begrüßt die Fortschreibung des Lärmaktionsplans der Landeshauptstadt Saarbrücken, fordert jedoch deutlich ambitioniertere Maßnahmen zur Lärmreduktion. Denn: Über 14.000 Menschen in Saarbrücken sind nachts einer gesundheitsgefährdenden Lärmbelastung ausgesetzt – ein Zustand, der dringend geändert werden muss.

Besonders kritisiert der VCD, dass der Plan keine umfassende Strategie zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) enthält. Der Lärmaktionsplan sieht zwar punktuell Tempo 30 vor – u.a. in Burbach, Malstatt, Alt-Saarbrücken und St. Johann – doch eine flächendeckende Einführung sowie verbindliche Zeitpläne fehlen bislang.

„Nur durch eine deutliche Reduzierung des Autoverkehrs und eine Umverteilung des Verkehrsraums zugunsten von Bus, Bahn, Fahrrad und Fußverkehr lassen sich Lärm, Emissionen und Gesundheitsrisiken wirklich wirksam senken“, so der VCD Saarland. Der Umweltverbund muss massiv gestärkt und die Stadtplanung an kurzen Wegen sowie multimodalen Konzepten ausgerichtet werden. 

Der VCD fordert:

  • Flächendeckend Tempo 30
  • Verbindliche Umsetzung mit klaren Zeitplänen
  • Ausbau von ÖPNV und Radverkehr
  • Attraktive und sichere Fußwege
  • Parkraummanagement zur Verkehrsvermeidung

Die Stadt Saarbrücken hat nun die Chance, mit einer konsequenten Umsetzung des Lärmaktionsplans nicht nur den Gesundheitsschutz zu verbessern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Hier finden Sie unsere Stellungnahme zur Lärmaktionsplanung IV der LHS Saarbrücken.

zurück

ADAC Rallye ab 2017 wieder im Nordsaarland: Nutzungskonkurrenz zum Nationalpark

Rallye Weltmeisterschaft – ADAC Deutschland Rallye ab 2017 im Saarland

Was einige Mitglieder des ADAC und Motorsportfans begeistern mag, verursacht beim VCD Saarland Bauchschmerzen. Denn der ökologische Verkehrsclub zweifelt an der Zeitmäßigkeit dieser Veranstaltung. Erinnerungen an die 1980ger Jahre werden wach.

Zwischen 2017 und 2020 wird die ADAC Deutschland Rallye im Saarland stattfinden. Gerade in einer Region, die überwiegend im und am Naturpark Saar Hunsrück liegt wird der Erholungswert durch diese Veranstaltung erheblich eingeschränkt. Die Verantwortlichen im Kreis St. Wendel und die saarländische Landesregierung haben aber mit dem Austragungsort wohl keine Probleme: Stolz wird in den Medien gemeldet, dass man die Festwiese am Bostalsee, die der Entspannung und Erholung dienen soll, in Parkplätze und in ein Reparaturlager für die „Rennautos“ umgestaltet werden soll. Man wolle 16.000 Quadratmeter Wiese mit Schotter auffüllen.

Stolz ist man im Kreis St. Wendel auch darauf, dass man für diese ökologisch unsinnige Maßnahme auch noch Fördergelder aus Landesmitteln von ca. 800.000 € erhält. Gelder, die auch im St. Wendeler Land an anderer Stelle fehlen, werden hier zwar nicht in den Sand aber „auf die Wiese gesetzt.“

Für die nachhaltige Verkehrsanbindung des Nationalparks Hunsrück, wie sie der VCD mit Sicherung der Hochwaldbahn beantragt hat ist kein Geld vorhanden. Nicht einmal 90.000 Euro (für zwei Jahre) will man für einen Trassensicherungsvertrag für die Hochwaldbahn ausgeben, obwohl die sie in Verbindung mit der rheinland-pfälzischen Hunsrückquerbahn das Rückgrat eines umweltverträglichen und nachhaltigen Verkehrskonzepts in der Region darstellt.
 
Mit der Rallye werden sich weitere Probleme auftun. Öle und giftige Stoffe aus den Rallyefahrzeugen können aus direkter Nähe in den Bostalsee fließen! Eine Privatperson darf noch nicht einmal in der Einfahrt oder auf der Straße das Auto waschen!

Das Reglement der Rallye soll ab 2017 geändert werden. Die Rallyefahrzeuge werden noch größer und schneller, bis zu 380 PS werden erwartet. Die Region um den Bostalsee wird mit Lärm und Abgasen überzogen werden. Viele erholungssuchende Touristen und Kurzurlauber werden dann wohl lieber fern bleiben.

Wie vertragen sich ADAC Rallye und die Tourismusregion Bostalsee mit dem Naturpark Saar-Hunsrück und dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald? Aus Sicht des VCD Saarland ist das nicht miteindander zu zu vereinbaren. Diese Veranstaltung ist nicht mehr zeitgemäß und gehört schon gar nicht in diese Region!

Erhard Pitzius, Werner Ried 18. Juni 2016