Saarland

Saarland, Fußverkehr, Auto & Straße, Radverkehr, Verkehrsplanung, Verkehrspolitik, Verkehrssicherheit, Verkehrslärm
Landesverband Saarland

VCD LANDESVERBAND SAARLAND - Unser Blick in die Zukunft

Straßenraum ist öffentlicher Raum, heute belegen Kraftfahrzeuge mehr als 50% des öffentlichen Raumes – als fahrende Vehikel oder im Durchschnitt 23 Stunden des Tages als sog. ruhender Verkehr. Die zurückgelegten Wege der Bürger sind aber kurz, der Anteil der Wege unter drei Kilometer Länge liegt bei etwa 50%.

Blicken wir in die Zukunft:

Wir wünschen uns viel Leben und Kommunikation auf breiten Fuß- und Radwegen, wir sehen öffentlichen Raum als Treffpunkt.

Die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger im Saarland wollen wir klimafreundlicher und sozial gerechter, gesünder und effizienter organisieren.

Dazu muss ein Umdenken in der Planung stattfinden, das den Menschen in das Zentrum stellt.

Mit unserer Vision wird die Aufenthaltsqualität in vielen Wohnquartieren und den zugehörigen Einkaufsbereichen erhöht. Der Erfolg wird sichtbar sein, zugeparkte Fuß- und Radwege werden der Vergangenheit angehören. Unsere Vision hilft die Klimaziele durch eine zeitgemäße Verkehrspolitik und Raumplanung zu erreichen. Die Mobilitätswende ist Klimaschutz. Der VCD-Landesverband Saarland will die Mobilitätswende lokal mitgestalten.

 Unsere Forderungen an die Verkehrs- und Stadtplanung im Saarland sind:

·  Der Platz im Straßenraum muss vom Rand zur Mitte gestaltet werden. Dringend brauchen wir ausreichend Platz für die Fußgänger, die Nutzung des Fahrrades und den Öffentlichen Verkehr (“Priorität Umweltverbund“), und erst der Rest –wenn vorhanden- darf für individuellen, motorisierten Verkehr verwendet werden.

·  Alle Verkehrsmaßnahmen müssen den Prämissen Minderung des Verkehrs allgemein, Minderung von CO2, Lärm, NOX, Feinstaub, Flächenverbrauch und Zahl der Verkehrsopfer dienen, sowie Gesundheit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz fördern.

·  Die Absenkung der Regelgeschwindigkeit des innerörtlichen MIV auf höchstens 30 km/h ist zentral für Klimaschutz und Sicherheit und die Verringerung des Flächenverbrauchs, genauso wie eine strikte Bewirtschaftung des öffentlichen Parkraumes. Durch viele verkehrsberuhigte Zonen enstehen Bereiche mit Schrittgeschwindigkeit und Gleichberchtigung für Fußgänger.  In diesen Dimensionen müssen wir denken und handeln, um die vereinbarten Ziele zum Schutz des Klimas zu erreichen und um Straßenraum für sinnvolle Nutzungen zurückzugewinnen.

 Der VCD Landesverband Saarland steht für einen Gewinn an Lebensqualität, durch den Umstieg auf den nicht-motorisierten Verkehr und den öffentlichen Nahverkehr.

Jeder, unabhängig von Einkommen, Herkunft, Handycaps oder Alter soll die Chance bekommen mobil zu sein und die Chance haben den öffentlichen Raum gleichberechtigt zu nutzen und sich gefahrlos und v. a. sicher in der Stadt und in den Gemeinden zu bewegen.

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ADAC Rallye ab 2017 wieder im Nordsaarland: Nutzungskonkurrenz zum Nationalpark

Rallye Weltmeisterschaft – ADAC Deutschland Rallye ab 2017 im Saarland

Was einige Mitglieder des ADAC und Motorsportfans begeistern mag, verursacht beim VCD Saarland Bauchschmerzen. Denn der ökologische Verkehrsclub zweifelt an der Zeitmäßigkeit dieser Veranstaltung. Erinnerungen an die 1980ger Jahre werden wach.

Zwischen 2017 und 2020 wird die ADAC Deutschland Rallye im Saarland stattfinden. Gerade in einer Region, die überwiegend im und am Naturpark Saar Hunsrück liegt wird der Erholungswert durch diese Veranstaltung erheblich eingeschränkt. Die Verantwortlichen im Kreis St. Wendel und die saarländische Landesregierung haben aber mit dem Austragungsort wohl keine Probleme: Stolz wird in den Medien gemeldet, dass man die Festwiese am Bostalsee, die der Entspannung und Erholung dienen soll, in Parkplätze und in ein Reparaturlager für die „Rennautos“ umgestaltet werden soll. Man wolle 16.000 Quadratmeter Wiese mit Schotter auffüllen.

Stolz ist man im Kreis St. Wendel auch darauf, dass man für diese ökologisch unsinnige Maßnahme auch noch Fördergelder aus Landesmitteln von ca. 800.000 € erhält. Gelder, die auch im St. Wendeler Land an anderer Stelle fehlen, werden hier zwar nicht in den Sand aber „auf die Wiese gesetzt.“

Für die nachhaltige Verkehrsanbindung des Nationalparks Hunsrück, wie sie der VCD mit Sicherung der Hochwaldbahn beantragt hat ist kein Geld vorhanden. Nicht einmal 90.000 Euro (für zwei Jahre) will man für einen Trassensicherungsvertrag für die Hochwaldbahn ausgeben, obwohl die sie in Verbindung mit der rheinland-pfälzischen Hunsrückquerbahn das Rückgrat eines umweltverträglichen und nachhaltigen Verkehrskonzepts in der Region darstellt.
 
Mit der Rallye werden sich weitere Probleme auftun. Öle und giftige Stoffe aus den Rallyefahrzeugen können aus direkter Nähe in den Bostalsee fließen! Eine Privatperson darf noch nicht einmal in der Einfahrt oder auf der Straße das Auto waschen!

Das Reglement der Rallye soll ab 2017 geändert werden. Die Rallyefahrzeuge werden noch größer und schneller, bis zu 380 PS werden erwartet. Die Region um den Bostalsee wird mit Lärm und Abgasen überzogen werden. Viele erholungssuchende Touristen und Kurzurlauber werden dann wohl lieber fern bleiben.

Wie vertragen sich ADAC Rallye und die Tourismusregion Bostalsee mit dem Naturpark Saar-Hunsrück und dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald? Aus Sicht des VCD Saarland ist das nicht miteindander zu zu vereinbaren. Diese Veranstaltung ist nicht mehr zeitgemäß und gehört schon gar nicht in diese Region!

Erhard Pitzius, Werner Ried 18. Juni 2016