Saarland

Auto & Straße, Verkehrspolitik, Pressemitteilung
Landesverband Saarland

VCD appelliert an Anke Rehlingers Saar-Delegation zum Bundes-Auto-Gipfel:

Pressemitteilung des VCD Landesverband Saarland

1. Gesundheitsvorsorge
2. Umbau Saar-Industrie
3. Steuervorteil für Dieselkraftstoff überwinden

Saarbrücken, 30.07.2017 –

Nach dem Stuttgarter Diesel-Urteil und im Vorfeld des Autogipfels am Dienstag in Berlin gibt der VCD der Saardelegation von Verkehrs- und Wirtschaftsministerin Rehlinger einen klaren Appell mit auf den Weg:

Die Gesundheitsvorsorge muss Vorrang haben.

Da die Nachrüstmaßnahmen laut Richterspruch nicht ausreichen und ein Vertrauen angesichts betrügerischer Machenschaften und Kartellbildung kaum gerechtfertig ist, müssen umgehend lokale
Fahrverbote den Gesundheitsschutz sicherstellen.

Der VCD rät, auch die geringere Besteuerung von Dieselkraftstoff umgehend abzustellen. Ein Krankmacher darf nicht auch noch durch Steuervorteile begünstigt werden. Gleiche Marktbedingungen können beitragen, die Belastungen zu reduzieren.
In zweiter Priorität muss die saarländische Industrielandschaft angesichts der Auslauftechnik fossiler
Antriebe rasch auf einen nachhaltigen Kurs gebracht werden. Gerade hier muss Rehlinger umdenken
und im Sinne der langfristigen Beschäftigungssicherung nicht einseitig an der wenig zukunftsfähigen
Saar-Industrierproduktion festhalten.

Die Produktion von Getrieben und Einspritzpumpen, von denen die Arbeitsplätze einer großen Zahl saarländischer Beschäftigte abhängig ist, haben nur noch wenige Jahre Bestandsgarantie. In der Elektromobilität sind sie verzichtbar.

Viele Länder steuern bereits um. Der VCD unterstützt daher die vom Netzwerk Autoregion vorgebrachte Forderung nach neuen Technologien und den Chancen durch Elektromobilität einschließlich der Wasserstoffnutzung und neuer Speichermedien.

Das Florieren der Saarwirtschaft wird entscheidend davon abhängen, wie rasch dieser Wandel gelingt.

Für Rückfragen und Interviewwünsche:
Dr. Werner M. Ried, stellvertretender Landesvorsitzender, Tel.: 0160 97 45 43 37

<link>saarland@vcd.org

<link http: www.vcd.org saarland>www.vcd.org/saarland

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ADAC Rallye ab 2017 wieder im Nordsaarland: Nutzungskonkurrenz zum Nationalpark

Rallye Weltmeisterschaft – ADAC Deutschland Rallye ab 2017 im Saarland

Was einige Mitglieder des ADAC und Motorsportfans begeistern mag, verursacht beim VCD Saarland Bauchschmerzen. Denn der ökologische Verkehrsclub zweifelt an der Zeitmäßigkeit dieser Veranstaltung. Erinnerungen an die 1980ger Jahre werden wach.

Zwischen 2017 und 2020 wird die ADAC Deutschland Rallye im Saarland stattfinden. Gerade in einer Region, die überwiegend im und am Naturpark Saar Hunsrück liegt wird der Erholungswert durch diese Veranstaltung erheblich eingeschränkt. Die Verantwortlichen im Kreis St. Wendel und die saarländische Landesregierung haben aber mit dem Austragungsort wohl keine Probleme: Stolz wird in den Medien gemeldet, dass man die Festwiese am Bostalsee, die der Entspannung und Erholung dienen soll, in Parkplätze und in ein Reparaturlager für die „Rennautos“ umgestaltet werden soll. Man wolle 16.000 Quadratmeter Wiese mit Schotter auffüllen.

Stolz ist man im Kreis St. Wendel auch darauf, dass man für diese ökologisch unsinnige Maßnahme auch noch Fördergelder aus Landesmitteln von ca. 800.000 € erhält. Gelder, die auch im St. Wendeler Land an anderer Stelle fehlen, werden hier zwar nicht in den Sand aber „auf die Wiese gesetzt.“

Für die nachhaltige Verkehrsanbindung des Nationalparks Hunsrück, wie sie der VCD mit Sicherung der Hochwaldbahn beantragt hat ist kein Geld vorhanden. Nicht einmal 90.000 Euro (für zwei Jahre) will man für einen Trassensicherungsvertrag für die Hochwaldbahn ausgeben, obwohl die sie in Verbindung mit der rheinland-pfälzischen Hunsrückquerbahn das Rückgrat eines umweltverträglichen und nachhaltigen Verkehrskonzepts in der Region darstellt.
 
Mit der Rallye werden sich weitere Probleme auftun. Öle und giftige Stoffe aus den Rallyefahrzeugen können aus direkter Nähe in den Bostalsee fließen! Eine Privatperson darf noch nicht einmal in der Einfahrt oder auf der Straße das Auto waschen!

Das Reglement der Rallye soll ab 2017 geändert werden. Die Rallyefahrzeuge werden noch größer und schneller, bis zu 380 PS werden erwartet. Die Region um den Bostalsee wird mit Lärm und Abgasen überzogen werden. Viele erholungssuchende Touristen und Kurzurlauber werden dann wohl lieber fern bleiben.

Wie vertragen sich ADAC Rallye und die Tourismusregion Bostalsee mit dem Naturpark Saar-Hunsrück und dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald? Aus Sicht des VCD Saarland ist das nicht miteindander zu zu vereinbaren. Diese Veranstaltung ist nicht mehr zeitgemäß und gehört schon gar nicht in diese Region!

Erhard Pitzius, Werner Ried 18. Juni 2016