Saarland,
Bahn & Bus,
Arbeitskreis Bahn,
Auto & Straße,
Verkehrspolitik,
Pressemitteilung
Landesverband Saarland
Der Verkehrswendeclub VCD (Verkehrsclub Deutschland, e. V. LV Saarland) ist bestürzt über die Ablehnungen der Stadt Merzig und der Gemeinde Losheim zur möglichen Reaktivierung der Bahnstrecke nach Losheim.
Sowohl gewerblich-industrielle Anrainer mit (auch neuen) Gleisanschlüssen als auch die Anwohner und Touristen werden weiter auf die Straße gezwungen. Gute Alternativen zum Straßenverkehr werden weiter fehlen.
Merzig/Saarbrücken, 08. Mai 2025 – Der Verkehrswendeclub VCD (Verkehrsclub Deutschland, e. V. LV Saarland) ist bestürzt über die Ablehnung der Stadt Merzig zur möglichen Reaktivierung der Bahnstrecke nach Losheim.
Sowohl gewerblich-industrielle Anrainer mit (auch neuen) Gleisanschlüssen als auch die Anwohner und Touristen werden weiter auf die Straße gezwungen. Gute Alternativen zum Straßenverkehr werden weiter fehlen.
Für die Verkehrssicherheit, Klimaschutz und Verkehrswende ist das Verhalten von Verwaltung und Räten in Merzig eine Katastrophe. Denn auch die Ablehnung des Beschlussantrages wäre für die Landesregierung eine ausgebliebene Zustimmung für die Reaktivierung.
Der VCD befürchtet, dass sich die Räte nicht wirklich mit der Machbarkeitsstudie auseinandergesetzt haben: Aufgezeigten Potenziale, darunter durchgehenden Bahnverbindungen bis Saarbrücken und Homburg kämen der Standortqualität der gesamten Region zugute. Von daher ist die Entscheidung von Verwaltung und Räte ein Dolchstoß für die gesamte Region. Angesichts möglicher Fördermittel von bis zu 90% durch den Bund – quasi auf dem Silbertablett – ist eine Ablehnung der Reaktivierung nicht nachvollziehbar. Die anderen Gemeinden bei Prims-, Rossel- und Bisttal-Bahn haben dies offenbar besser verstanden.
Der VCD ruft zu einer Neubesinnung im Raum Merzig-Losheim-Wadern auf und unterstützt die Initiative der Plattform Mobilität für einen runden Tisch.
Rallye Weltmeisterschaft – ADAC Deutschland Rallye ab 2017 im Saarland
Was einige Mitglieder des ADAC und Motorsportfans begeistern mag, verursacht beim VCD Saarland Bauchschmerzen. Denn der ökologische Verkehrsclub zweifelt an der Zeitmäßigkeit dieser Veranstaltung. Erinnerungen an die 1980ger Jahre werden wach.
Zwischen 2017 und 2020 wird die ADAC Deutschland Rallye im Saarland stattfinden. Gerade in einer Region, die überwiegend im und am Naturpark Saar Hunsrück liegt wird der Erholungswert durch diese Veranstaltung erheblich eingeschränkt. Die Verantwortlichen im Kreis St. Wendel und die saarländische Landesregierung haben aber mit dem Austragungsort wohl keine Probleme: Stolz wird in den Medien gemeldet, dass man die Festwiese am Bostalsee, die der Entspannung und Erholung dienen soll, in Parkplätze und in ein Reparaturlager für die „Rennautos“ umgestaltet werden soll. Man wolle 16.000 Quadratmeter Wiese mit Schotter auffüllen.
Stolz ist man im Kreis St. Wendel auch darauf, dass man für diese ökologisch unsinnige Maßnahme auch noch Fördergelder aus Landesmitteln von ca. 800.000 € erhält. Gelder, die auch im St. Wendeler Land an anderer Stelle fehlen, werden hier zwar nicht in den Sand aber „auf die Wiese gesetzt.“
Für die nachhaltige Verkehrsanbindung des Nationalparks Hunsrück, wie sie der VCD mit Sicherung der Hochwaldbahn beantragt hat ist kein Geld vorhanden. Nicht einmal 90.000 Euro (für zwei Jahre) will man für einen Trassensicherungsvertrag für die Hochwaldbahn ausgeben, obwohl die sie in Verbindung mit der rheinland-pfälzischen Hunsrückquerbahn das Rückgrat eines umweltverträglichen und nachhaltigen Verkehrskonzepts in der Region darstellt.
Mit der Rallye werden sich weitere Probleme auftun. Öle und giftige Stoffe aus den Rallyefahrzeugen können aus direkter Nähe in den Bostalsee fließen! Eine Privatperson darf noch nicht einmal in der Einfahrt oder auf der Straße das Auto waschen!
Das Reglement der Rallye soll ab 2017 geändert werden. Die Rallyefahrzeuge werden noch größer und schneller, bis zu 380 PS werden erwartet. Die Region um den Bostalsee wird mit Lärm und Abgasen überzogen werden. Viele erholungssuchende Touristen und Kurzurlauber werden dann wohl lieber fern bleiben.
Wie vertragen sich ADAC Rallye und die Tourismusregion Bostalsee mit dem Naturpark Saar-Hunsrück und dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald? Aus Sicht des VCD Saarland ist das nicht miteindander zu zu vereinbaren. Diese Veranstaltung ist nicht mehr zeitgemäß und gehört schon gar nicht in diese Region!
Erhard Pitzius, Werner Ried 18. Juni 2016