Saarland

Auto & Straße, Verkehrssicherheit
Landesverband Saarland

Rückblick: Park(ing) Day 2023 in Saarbrücken

Am 15. September 2023 war es wieder Zeit für den internationalen Aktionstag Park(ing) Day. Dieser findet jedes Jahr am dritten Freitag im September statt, um auf die vielen parkenden Autos in den deutschen Innenstädten aufmerksam zu machen. Die Parkplätze in der Heuduckstraße wurden zwischen 14 bis 18 Uhr durch Institutionen oder Vereine in kleine Kulturplätze verwandelt.

Zusammen zeigten die Vereine und Initiatiativen Möglichkeiten auf, wie der Parkraum zu einem Ort der Begegnung werden kann. Dazu gab es ein buntes Programm mit Aktionen, Spielen und der Möglichkeit des Austauschs.

Auch der VCD Saarland war an diesem Tag mit einem Stand vertreten sein und freute sich sehr, bekannte Gesichter wiederzusehen und interessante Gesrpäche zu führen.

“Heute wollen wir zeigen, welche Alternativen es gäbe, statt Autoparkpätzen etwas anderes für die Menschen anzubieten.”, so Ronald Malta, Vorstandsmitglied des VCD Saarland.

Umfrage zu Parkplatz-Alternativen

Bei uns ging es besonders um die Frage, mit welchen Alternativen die Menschen den Platz, den ein Parkplatz einnimmt, gern nutzen würden.

Die Abstimmung zeigte ganz unterschiedliche Ideen, wobei der Wunsch nach mehr Grünflächen und Bäumen absoluter Spitzenreiter war.

Thema Flächengerechtigkeit

In unseren Städten ist der öffentliche Raum begrenzt, und Fläche ist ein wertvolles Gut. Dennoch nehmen Autos unglaublich viel Platz auf den Straßen ein und werden immer größer:

Neben immer mehr SUV und Geländewagen auf der Straße wachsen auch altbekannte Automodelle mit jeder Generation. So ist der VW Golf seit dem ersten Modell von 1976 fast 20 cm (rund zehn Prozent) breiter und um 50 cm (rund 15 Prozent) länger geworden.

Größere Autos nehmen mehr Fläche in Anspruch: Fläche, die anderen Verkehrsteilnehmer:innen, wie Menschen die Rad fahren oder zu Fuß gehen, fehlt!

Forderungen des VCD:

  • Fairere Neuverteilung des öffentlichen Raums und der Verkehrsflächen
  • Parkgebühren im Rahmen eines gesamtstädtischen Mobilitätskonzepts anpassen und für die Förderung von Bus-, Bahn-, Fuß- und Radverkehr einsetzen.
  • Gehwegparken kontrollieren und sanktionieren
  • Mehr, breitere und komfortablere Verkehrswege und Begegnungszonen für Fußgänger*innen und Radfahrende im Stadtraum einrichten
  • Vorrechtsregelungen für den Fuß- und Radverkehr in der StVO verankern
  • Sichere Straßen und mehr Platz für Kinder
  • Tempo 30 innerorts als Regelgeschwindigkeit einführen

 

zurück

ADAC Rallye ab 2017 wieder im Nordsaarland: Nutzungskonkurrenz zum Nationalpark

Rallye Weltmeisterschaft – ADAC Deutschland Rallye ab 2017 im Saarland

Was einige Mitglieder des ADAC und Motorsportfans begeistern mag, verursacht beim VCD Saarland Bauchschmerzen. Denn der ökologische Verkehrsclub zweifelt an der Zeitmäßigkeit dieser Veranstaltung. Erinnerungen an die 1980ger Jahre werden wach.

Zwischen 2017 und 2020 wird die ADAC Deutschland Rallye im Saarland stattfinden. Gerade in einer Region, die überwiegend im und am Naturpark Saar Hunsrück liegt wird der Erholungswert durch diese Veranstaltung erheblich eingeschränkt. Die Verantwortlichen im Kreis St. Wendel und die saarländische Landesregierung haben aber mit dem Austragungsort wohl keine Probleme: Stolz wird in den Medien gemeldet, dass man die Festwiese am Bostalsee, die der Entspannung und Erholung dienen soll, in Parkplätze und in ein Reparaturlager für die „Rennautos“ umgestaltet werden soll. Man wolle 16.000 Quadratmeter Wiese mit Schotter auffüllen.

Stolz ist man im Kreis St. Wendel auch darauf, dass man für diese ökologisch unsinnige Maßnahme auch noch Fördergelder aus Landesmitteln von ca. 800.000 € erhält. Gelder, die auch im St. Wendeler Land an anderer Stelle fehlen, werden hier zwar nicht in den Sand aber „auf die Wiese gesetzt.“

Für die nachhaltige Verkehrsanbindung des Nationalparks Hunsrück, wie sie der VCD mit Sicherung der Hochwaldbahn beantragt hat ist kein Geld vorhanden. Nicht einmal 90.000 Euro (für zwei Jahre) will man für einen Trassensicherungsvertrag für die Hochwaldbahn ausgeben, obwohl die sie in Verbindung mit der rheinland-pfälzischen Hunsrückquerbahn das Rückgrat eines umweltverträglichen und nachhaltigen Verkehrskonzepts in der Region darstellt.
 
Mit der Rallye werden sich weitere Probleme auftun. Öle und giftige Stoffe aus den Rallyefahrzeugen können aus direkter Nähe in den Bostalsee fließen! Eine Privatperson darf noch nicht einmal in der Einfahrt oder auf der Straße das Auto waschen!

Das Reglement der Rallye soll ab 2017 geändert werden. Die Rallyefahrzeuge werden noch größer und schneller, bis zu 380 PS werden erwartet. Die Region um den Bostalsee wird mit Lärm und Abgasen überzogen werden. Viele erholungssuchende Touristen und Kurzurlauber werden dann wohl lieber fern bleiben.

Wie vertragen sich ADAC Rallye und die Tourismusregion Bostalsee mit dem Naturpark Saar-Hunsrück und dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald? Aus Sicht des VCD Saarland ist das nicht miteindander zu zu vereinbaren. Diese Veranstaltung ist nicht mehr zeitgemäß und gehört schon gar nicht in diese Region!

Erhard Pitzius, Werner Ried 18. Juni 2016