Saarland

#PINSEL statt SPATEN

Radinfrastruktur geht auch ohne kostspielige Bauprojekte. Gerade im Saarland ist Straßenraum überdurchschnittlich vorhanden; leider auch überdurchschnittlich zugunsten des Kraftverkehrs verteilt.

Radler und Fußgänger verdienen einen höheren Anteil, wollen wir die Verkehrswende Ernst nehmen. Daher der VCD mit seiner Kampagne “Die Straße zurück erobern”.

Hier setzt unser Projekt “Pinsel statt Farbe” an. Markierungen wie die Piktogrammkette, die Kernfahrbahn und eine Neuverteilung von Fahrspuren sind der Ansatzpunkt. Wir wollen schnelle Möglichkeiten, die keiner langwierigen Baurechtsverfahren wie Planfeststellung bedürfen.

 

Unser Musterbeispiel ist die L 250 zwischen Saarbrücken-Dudweiler und St. Ingbert. Sie ist in sehr unterschiedliche Abschnitte bezüglich Fahrbahnbreite und Verkehrsaufkommen unterscheidbar. Das war auch Thema unseres Gesprächs mit Verkehrsministerin Rehlinger am 29.5.20. Zum September 2020 startete dort die Erneuerung der Fahrbahndecke im Abschnitt Stadtgrenze IGB bis Abzweig Neuweiler. Aus Sicht der Verbände ADFC, VCD und vieler Radlerinnen und Radler sollte diese Chance nutzen für

  • eine Markierung von Radverkehrsstreifen in beide Richtungen 
  • die Entschärfung von Gefahrensituationen bei der Einmündung Neuweiler → Querung vorfahrtsberechtigter Radweg markieren
  • Beibehalten der zulässigen Geschwindigkeit von 50 km/h

Am 3.9.20 gab es ein erstes Treffen von Landesvertretern (MWAEV und LfS) mit dem VCD uns auch dem Vertreter des Klimaschutzkonzeptes von IGB / Biosphärenreservat Bliesgau mit folgendem Inhalte und Ergebnis:

  • „Pinsel statt Spaten“ seitens VCD erläutert und gemeinsam diskutiert. Hauptziel: Einfache, schnelle und kostengünstige Radinfrastruktur durch baurechtsarme/freie Maßnahmen, insbesondere Markierungen
  • Musterfall L 250 zu unterscheiden in Verantwortungsbereiche innerorts (Mittelstadt IGB) / außerorts (Regionalverband Saarbrücken).

Für den aktuelle gesperrten und akut in Decken-Erneuerung befindlichen Bereich der L 250 außerorts im Gebiet des Regionalverbandes prüfen wir folgende Aspekte:

  • TRAGFÄHIGKEIT / TRÄGERSCHICHTEN im Kontext Verschiebung Fahrbahn (→ LfS)
  • Zulässige GESCHWINDIGKEIT: VCD beantragt die von Vmax 50 km/h zum Schutz Radverkehrsteilnehmer beizubehalten (→ Antrag VCD-Ried zu Verkehrsrechtlicher Anordnung an Hr. Brach/Hr. Damm)   
  • SICHERE KNOTEN mit Gefahrenabwehr bei Radwegführung Einmündung Straße Neuweiler (→ LfS)
     
  • Ziel ist, die aktuelle Situation mit einem großzügig breiten kombinierten Fuss- und Radweg stadtauswärts so zu ändern, dass in beide Richtungen ein Radfahrstreifen zur Verfügung steht. à Optimierung Markierungsplan

Für L 250 innerorts IGB: 

  • Deckenerneuerung/Ausbesserung erfolgt noch und bietet Gelegenheit, Markierungen zu erneuern und für neue Radinfrastruktur zu nutzen (Herren Hahn und Dieterichs)
  • Gutachterliche Vorschläge aus neuem Radverkehrsgutachten vom Juli 2020 bilden Grundlage für diese Maßnahmen (Hr. Dr. Krämer stellt diese dem betroffenen Fachkreis vorab Veröffentlichung zur Verfügung)
     
  • Ziel ist, die Straßenerneuerungs-Arbeiten zwischen Kreisel Alleestraße und Stadtgrenze auf der Dudweiler Straße zu nutzen, um Radverkehrsinfrastruktur auf Basis der Vorschläge des Gutachters Planersocietät herzustellen.


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