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Landesverband Saarland
Mitmach und Testaktion - Komm nach St. Ingbert und teste den ersten Popup-Radweg!
St. Ingbert am 19. Oktober 2024. Auf dem geschützten Pop-up-Radweg kann jeder testen, wie eine fahrradfreundliche Infrastruktur in St. Ingbert aussehen könnte. Dafür wandelt sich eine Fahrspur zwischen Theodor- und Rickertstraße vorübergehend. Durch die dreispurige Verkehrsführung im Ringverkehr mit erlaubten Tempo 50 und vielen Ampeln entstehen immer wieder gefährliche Situationen für Radfahrer. Hier müssen separate Radwege eingerichtet werden, die auch Kinder und Jugendliche auf ihrem Schulweg sicher nutzen können. VCD und ADFC appellieren an den Stadtrat, die Planungen zum Umbau der Poststraße und der geänderten Verkehrsführung in der Kohlenstraße entsprechend voranzutreiben.
„Die bisherigen Planungen halten jedoch an der überholten Vorstellung fest, dass der Autoverkehr zügig und damit mehrspurig durch die Innenstadt geleitet werden muss. Viel Raum für Autos zieht aber noch mehr Autos an, anstatt sie aus dem Zentrum fernzuhalten“, erklärt Werner Ried, vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Er fordert daher, die Poststraße künftig in beide Richtungen befahrbar zu gestalten ohne Abbiegespuren jedoch mit Radinfrastruktur.
Für Kreuzungen der Kohlenstraße empfiehlt der VCD einen Blick in die Sulzbachtalstraße: „In Altenwald gibt es mehrere Mini-Kreisel, die von größeren Fahrzeugen mittig überfahren werden können. Solche Kreisel könnten in der Kohlenstraße und auch der Schlachthofstraße die zahlreichen Ampelanlagen ersetzen. Sie sind kostengünstiger und entschleunigen den Verkehr.
Pop-up-Radwegs und Infostand von 10 bis 14 Uhr mit Musik, einen Kindermalwettbewerb und Radler-Döner.
Hintergrund-Information:
In den Jahren 2010 bis 2013 gab es in St. Ingbert die Initiative „Stadt für alle“, an der viele St. Ingberter Bürger und Verbände mitgewirkt haben. Die damals entwickelten Ideen haben nichts an Aktualität verloren, sondern enthalten alle wesentlichen Punkte für eine klimafreundliche Verkehrswende mit mehr Lebensqualität in der St. Ingberter Innenstadt. Hier finden Sie die Zusammenfassung der Initiative „Stadt für alle“ von Werner Ried (VCD Saarland).
Rallye Weltmeisterschaft – ADAC Deutschland Rallye ab 2017 im Saarland
Was einige Mitglieder des ADAC und Motorsportfans begeistern mag, verursacht beim VCD Saarland Bauchschmerzen. Denn der ökologische Verkehrsclub zweifelt an der Zeitmäßigkeit dieser Veranstaltung. Erinnerungen an die 1980ger Jahre werden wach.
Zwischen 2017 und 2020 wird die ADAC Deutschland Rallye im Saarland stattfinden. Gerade in einer Region, die überwiegend im und am Naturpark Saar Hunsrück liegt wird der Erholungswert durch diese Veranstaltung erheblich eingeschränkt. Die Verantwortlichen im Kreis St. Wendel und die saarländische Landesregierung haben aber mit dem Austragungsort wohl keine Probleme: Stolz wird in den Medien gemeldet, dass man die Festwiese am Bostalsee, die der Entspannung und Erholung dienen soll, in Parkplätze und in ein Reparaturlager für die „Rennautos“ umgestaltet werden soll. Man wolle 16.000 Quadratmeter Wiese mit Schotter auffüllen.
Stolz ist man im Kreis St. Wendel auch darauf, dass man für diese ökologisch unsinnige Maßnahme auch noch Fördergelder aus Landesmitteln von ca. 800.000 € erhält. Gelder, die auch im St. Wendeler Land an anderer Stelle fehlen, werden hier zwar nicht in den Sand aber „auf die Wiese gesetzt.“
Für die nachhaltige Verkehrsanbindung des Nationalparks Hunsrück, wie sie der VCD mit Sicherung der Hochwaldbahn beantragt hat ist kein Geld vorhanden. Nicht einmal 90.000 Euro (für zwei Jahre) will man für einen Trassensicherungsvertrag für die Hochwaldbahn ausgeben, obwohl die sie in Verbindung mit der rheinland-pfälzischen Hunsrückquerbahn das Rückgrat eines umweltverträglichen und nachhaltigen Verkehrskonzepts in der Region darstellt.
Mit der Rallye werden sich weitere Probleme auftun. Öle und giftige Stoffe aus den Rallyefahrzeugen können aus direkter Nähe in den Bostalsee fließen! Eine Privatperson darf noch nicht einmal in der Einfahrt oder auf der Straße das Auto waschen!
Das Reglement der Rallye soll ab 2017 geändert werden. Die Rallyefahrzeuge werden noch größer und schneller, bis zu 380 PS werden erwartet. Die Region um den Bostalsee wird mit Lärm und Abgasen überzogen werden. Viele erholungssuchende Touristen und Kurzurlauber werden dann wohl lieber fern bleiben.
Wie vertragen sich ADAC Rallye und die Tourismusregion Bostalsee mit dem Naturpark Saar-Hunsrück und dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald? Aus Sicht des VCD Saarland ist das nicht miteindander zu zu vereinbaren. Diese Veranstaltung ist nicht mehr zeitgemäß und gehört schon gar nicht in diese Region!
Erhard Pitzius, Werner Ried 18. Juni 2016