Saarland

Auto & Straße, Bahn & Bus, Verkehrspolitik
Landesverband Saarland

Keine gute Nachricht über den Jahreswechsel - Das Saarland bleibt Autoland

Zahl der PKW Neuzulassungen zum Vormonat im Saarland um 19% gestiegen, im Jahresdurchschnitt um 4%.

Viele Neuzulassungen im Saarland (Meldung SR)

Im Saarland ist die Nachfrage nach Neuwagen stark gestiegen. Wie der KfZ-Verband im Saarland mitteilte, wurden im November knapp 3.300 neue Fahrzeuge zugelassen. Das ist im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von etwa 19 Prozent.

Damit liegt das Saarland deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Die bisherige Jahresbilanz von Januar bis November zeigt einen Anstieg bei den Neufahrzeugen um gut 4 Prozent. Als Grund für die hohe Nachfrage wurden vor allem die Kaufprämien für Besitzer alter Dieselautos genannt.

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Die Mobilitätswende bleibt im Saarland aus.

Der ÖPNV dümpelt vor sich hin, die Unternehmen sind mit sich selbst beschäftigt, die Nahverkehrspläne bilden den Staus Quo ab und die Verkehrsentwicklungspläne zeigen zwar oft in die richtige Richtung aber die Umsetzung wird wohl nicht stattfinden und der VEP des Saarlandes entpuppt sich auch als eine Mogelpackung.

Keine gute Nachricht für die Menschen und die Umwelt im Saarland. Die Zahl der Verkehrstoten wird im Jahr 2017 im Saarland wieder ansteigen.

Die anderen Verkehrsopfer, die durch Abgase oder Feinstaub erkranken oder sterben blendet man im Saarland vollkommen aus.

Die Förderung des Schienenpersonennahverkehrs bleibt genau so aus, wie ein ÖPNV Konzept aus einem Guss.

Das Saarland wird auch in weiterer Zukunft das Autoland bleiben.

 

Erhard Pitzius

Mitglied im Vorstand des VCD Landesverbandes Saarland

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ADAC Rallye ab 2017 wieder im Nordsaarland: Nutzungskonkurrenz zum Nationalpark

Rallye Weltmeisterschaft – ADAC Deutschland Rallye ab 2017 im Saarland

Was einige Mitglieder des ADAC und Motorsportfans begeistern mag, verursacht beim VCD Saarland Bauchschmerzen. Denn der ökologische Verkehrsclub zweifelt an der Zeitmäßigkeit dieser Veranstaltung. Erinnerungen an die 1980ger Jahre werden wach.

Zwischen 2017 und 2020 wird die ADAC Deutschland Rallye im Saarland stattfinden. Gerade in einer Region, die überwiegend im und am Naturpark Saar Hunsrück liegt wird der Erholungswert durch diese Veranstaltung erheblich eingeschränkt. Die Verantwortlichen im Kreis St. Wendel und die saarländische Landesregierung haben aber mit dem Austragungsort wohl keine Probleme: Stolz wird in den Medien gemeldet, dass man die Festwiese am Bostalsee, die der Entspannung und Erholung dienen soll, in Parkplätze und in ein Reparaturlager für die „Rennautos“ umgestaltet werden soll. Man wolle 16.000 Quadratmeter Wiese mit Schotter auffüllen.

Stolz ist man im Kreis St. Wendel auch darauf, dass man für diese ökologisch unsinnige Maßnahme auch noch Fördergelder aus Landesmitteln von ca. 800.000 € erhält. Gelder, die auch im St. Wendeler Land an anderer Stelle fehlen, werden hier zwar nicht in den Sand aber „auf die Wiese gesetzt.“

Für die nachhaltige Verkehrsanbindung des Nationalparks Hunsrück, wie sie der VCD mit Sicherung der Hochwaldbahn beantragt hat ist kein Geld vorhanden. Nicht einmal 90.000 Euro (für zwei Jahre) will man für einen Trassensicherungsvertrag für die Hochwaldbahn ausgeben, obwohl die sie in Verbindung mit der rheinland-pfälzischen Hunsrückquerbahn das Rückgrat eines umweltverträglichen und nachhaltigen Verkehrskonzepts in der Region darstellt.
 
Mit der Rallye werden sich weitere Probleme auftun. Öle und giftige Stoffe aus den Rallyefahrzeugen können aus direkter Nähe in den Bostalsee fließen! Eine Privatperson darf noch nicht einmal in der Einfahrt oder auf der Straße das Auto waschen!

Das Reglement der Rallye soll ab 2017 geändert werden. Die Rallyefahrzeuge werden noch größer und schneller, bis zu 380 PS werden erwartet. Die Region um den Bostalsee wird mit Lärm und Abgasen überzogen werden. Viele erholungssuchende Touristen und Kurzurlauber werden dann wohl lieber fern bleiben.

Wie vertragen sich ADAC Rallye und die Tourismusregion Bostalsee mit dem Naturpark Saar-Hunsrück und dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald? Aus Sicht des VCD Saarland ist das nicht miteindander zu zu vereinbaren. Diese Veranstaltung ist nicht mehr zeitgemäß und gehört schon gar nicht in diese Region!

Erhard Pitzius, Werner Ried 18. Juni 2016