Saarland,
Fußverkehr,
Auto & Straße,
Radverkehr,
Verkehrsplanung,
Verkehrspolitik,
Pressemitteilung
Die am Montag, den 25. August durch das MUKMAV und infas vorgestellte infas-Studie zum Anteil der Verkehrsträger belegt mit dunkelroten Zahlen die Außenseiter-Rolle des Saarlandes als „Autokrankland“
Infas-Experte Robert Follmer hat das Ergebnis der umfangreichen Analysen vorgestellt: Im deutschen und europäischen Vergleich hat das Saarland einen überproportional hohen Anteil an Wegen, die per Auto zurückgelegt werden. Zu 79 % sind die Saarländer/Innen als FahrerInnen oder MitfahrerInnen im PKW unterwegs. Der Anteil des ÖPNV und der Aktivmobilität (Fuß/Rad) fällt erschreckend gering aus.
Der Verkehrswendeclub VCD (Verkehrsclub Deutschland VCD e. V.) begrüßt, dass nun erstmals Zahlen und Fakten in so guter Qualität und Aussagekraft vorhanden sind. Die vom Experten Robert Vollmer (Infas) vorgestellte Analyse zeigt jedoch den enormen Handlungsbedarf. Aus Sicht des VCD müssen nun dringend Verbesserungen insbesondere beim Rad- und Fußverkehr erfolgen.
Die empirische Studie von Infas hat zudem gezeigt, wie zufrieden die Autonutzer im Gegensatz zu den übrigen Nutzern der Verkehrsträger sind. Dies rechtfertigt, nach dem Vorbild von Paris das saarländische Übermaß an Autoverkehr mit klaren Push-Maßnahmen zu steuern. Dazu zählen die Parkraumbewirtschaftung, die Umverteilung von Straßenraum und die Verknappung von Flächen für dem MIV.
Die Stadt Paris hat damit seit 2004 bei gleichzeitigem Ausbau von Rad-/Fuß- und Öffentlichen Verkehr einen Rückgang des Straßenkraftverkehrs von 56 % erreicht. Die Aufenthalts- und Lebensqualität der französischen Landeshauptstadt hat dadurch erheblich gewonnen. Das muss der Maßstab auch für das Saarland und seine Kommunen sein.