Saarland

Flugverkehr, Verkehrsplanung, Verkehrspolitik, Pressemitteilung

Fass ohne Boden

Beständig bergab: Die Wahrheit zum Flughafen Ensheim

Das Saarland steckt viel mehr Geld in den Flug- statt Radverkehr

Entgegen den regelmäßigen Jubelmeldungen zeigen die Zahlen einen klaren Abwärtstrend beim Flughafen Saarbrücken. Seine Rolle wächst hingegen als Grab für Steuergeld in Millionenhöhe. Geld, das im Radverkehr und im ÖPNV fehlt. Werner Ried vom VCD: "Wer das Gegenteil von Nachhaltigkeit sucht, wird beim Flughafen Saarbrücken fündig." Pikant zudem: Der Weiterbetrieb des Flughafens erschwert den Ausbau von Windkraft im Saarland.

 

Flughafen-Wahlversprechen gebrochen: Vernichtung von Steuergeld hält an 

Wie in Fachkreisen erwartet, kann die Landesregierung ihr Versprechen über einen Flughafen Saarbrücken ohne Steuergeld-Subventionen nicht halten. Vor der Landtagswahl 2022 hatte der einstige Staatssekretär und heutige Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) angekündigt, der Flughafen werde ab 2024 ohne Betriebsbeihilfe auskommen (siehe SR-Meldung vom 5.2.22).

Von 2015 bis 2022 sind bereits über 18 Millionen Euro an Betriebsbeihilfen geflossen. Im Jahr 2021 lag damit die Subvention aus der saarländischen Staatskasse je Fluggast bei über 24 Euro. Hinzukommen  weitere Förderungen aus Steuergeld für einzelne Fluglinien, z. B. als Werbekostenzuschuss und für bauliche Maßnahmen.

Nach Recherchen des VCDs zeigen die wahren Zahlen des Flughafens ein ganz anderes Bild als die Flughafengesellschaft und die Landesregierung über die Medien zu vermitteln versuchen.

Fluggastaufkommen und Flugbewegungen gehen ständig weiter zurück; bei Fracht spielt der Flughafen keine Rolle

Alleine aus ökonomischen Gründen muss der Weiterbetrieb des Flughafens umgehend überdacht werden. Das ökologische Risiko des Flugverkehrs ist allseits bekannt als ein Treiber für den Klimawandel aufgrund hoher Treibhausgasemissionen.

Sozial problematisch ist der Flughafen zudem, da die dort investierten Gelder für den Ausbau des Verkehrs im Bereich ÖPNV und Fahrrad fehlen. In diesem Segment sind weit mehr Menschen unterwegs und harren eines besseren Angebotes im Vergleich zu den wenigen – oft privelegierten - Flugreisenden. Ihnen steht in Luxemburg und Frankfurt am Main ein wirklich nennenswertes Flugangebot mit adäquater Infrastruktur zur Verfügung.

“Wer das Gegenteil von Nachhaltigkeit sucht, werde daher beim Flughafen Saarbrücken fündig”, kommentiert VCD-Vorstand und Verkehrsgeograf Werner Ried diese Steuergeldmisere.

Aus Sicht des VCDs und sozial-ökologisch engagierter Experten braucht es dringend eine Nachfolge-Verwendung für das Flughafengelände!

Die Flugplatzfläche bietet sich beispielsweise aufgrund ihrer Höhenlage an, als Park für erneuerbare Energien mit Windkraftanlagen und Fotovoltaik einen ökonomisch wie ökologisch sinnvollen Beitrag für die Saarwirtschaft zu leisten. Zurzeit stellt der spärliche Flughafen in Saarbrücken für den Ausbau von erneuerbaren Energien ein Hindernis dar: In einem umfassenden Bereich, der weit über die eigentliche Flughafenfläche hinaus reicht, können aufgrund des Flugverkehrs keine Windräder aufgestellt werden.

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