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Landesverband Saarland
Die Reaktivierung von Bahnstrecken im Saarland darf nicht länger auf die lange Bank geschoben werden. Dies forderten die Mitglieder des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) auf ihrer saarländischen Mitgliederversammlung 2025.
Saarbrücken, 12. März 2025 – Die Reaktivierung von Bahnstrecken im Saarland darf nicht länger auf die lange Bank geschoben werden. Dies forderten die Mitglieder des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) auf ihrer saarländischen Mitgliederversammlung. Der VCD begrüßt ausdrücklich die Schritte der Landesregierung, den Schienenpersonenverkehr wieder zurück auf vorhandene Bahntrassen in Richtung Losheim, Schmelz/Lebach und Großrosseln/Überherrn zu holen. In drei Info-Abenden im Januar hatte das MUKMAV vielversprechende Ergebnisse von Machbarkeitsstudien Ende Januar der Bevölkerung vorgestellt.
Die Begeisterung hatte jedoch einen deutlichen Dämpfer erhalten, als die Ministeriums-Vertreter die Bevölkerung mit „Mindestzeiträumen“ für die Realisierung der Bahnreaktivierung überraschte. Früheste Zugfahrten seien demnach frühestens ab 2038 denkbar. Auch der Rückschlag zum durchgehend elektrischen Betrieb über die Wemmetsweiler Kurve und weiter bis Lebach ist nicht hinnehmbar.
Der Wiederaufbau der Ahrtalbahn nach der Flutkatastrophe 2021 oder die Reaktivierung Lüneburg-Soltau bis 2027 zeigen, dass Bahnreaktivierungen deutlich schneller voranschreiten, wenn der politische Wille da ist. Die neue Finanzierungsgrundlage des Bundes erlaubt dem Saar- Ministerrat ein schnelleres Umsetzungstempo vorzulegen: Es braucht laut VCD Maximal-Zeiträume mit anspruchsvollen Meilensteinen anstelle von unverbindlichen Mindestzeiträumen.
Der VCD Saarland erwartet daher die schnellstmögliche Umsetzung der Reaktivierung gemäß Machbarkeitsstudien. Dazu gehört die sofortige Detailplanung als Vorarbeit des Landes für den Förderantrag an den Bund (mögliche 90 %-Förderung nach GVFG) sowie die Vergabe der Leistungspakete 1-4 zur Grundlagenermittlung, Vorplanung, Genehmigungsplanung und Planfeststellung.
Alle Maßnahmen zur beschleunigten Wiederaufnahme des Schienenpersonenverkehrs sind zu ergreifen. Dazu gehört beispielsweise eine vereinfachte Elektrifizierung ohne Planfeststellungsverfahren, etwa auf der Strecke von Dillingen bis Niedaltdorf an der Landesgrenze.
Falls erforderlich, sollte zugunsten einer schnelleren Betriebsaufnahme von einer umfassenden Projektförderung durch den Bund abgesehen werden. Stattdessen sollten auch Mittel aus dem saarländischen Transformationsfonds für Investitionen genutzt werden können.
Das Ziel ist, dass die neue Bundesregierung zügig eine Förderung beschließt, damit die Instandsetzung und Elektrifizierung so schnell wie möglich beginnen können.