Saarland

Landesverband Saarland

Sommerstraßen - Auf dem Weg zur Flächengerechtigkeit

Der VCD Saarland begrüßt das geplante Pilotprojekt der Stadt Saarbrücken zur temporären Einrichtung von Sommerstraßen im Nauwieser Viertel.

Autos beanspruchen bisher den größten Teil der knappen Ressource „öffentlicher Raum“. Doch das muss nicht so bleiben: Experimente zur Umgestaltung des Verkehrs und des öffentlichen Raums eröffnen neue Perspektiven, wie unsere Straßen in Zukunft aussehen könnten. Ein solches Pilotprojekt startet die Stadt Saarbrücken, bei dem im August zwei Straßenabschnitte im Nauwieser Viertel für vier Wochen zu autofreien "Sommerstraßen" umgestaltet werden sollen.

Der sozial-ökologische Verkehrsclub VCD hinterfragt die nach wie vor autodominierte Verteilung des Straßenraums im Nauwieser-Viertel, welches seit 2020 als Fahrradzone ausgewiesen ist und setzt sich für eine kinderfreundliche und verkehrsberuhigte Neugestaltung ein. „Das Viertel ist überparkt und es gibt zu wenig Spielraum für Kinder oder Grünflächen im Vergleich zu den Parkplätzen“, fasst Andrea Schrickel, Vorsitzende des VCD Saarland, zusammen. Wie erfolgreich eine Umverteilung des Straßenraums zugunsten des Fußverkehrs ist, zeigen z. B. die Städte Paris, Barcelona und Brüssel. Studien belegen, dass die Menschen möglich gewordene Angebote zur Erholung, zum geldfreien Konsum und zur Begegnung bevorzugt aufsuchen und dort verweilen. Dank des Saarbrücker Pilotprojektes gibt es eine valide Grundlage, um den VCD Slogan „Erobere dir die Straße zurück“ auch im Saarland voranzutreiben.

Zentraler Aspekt und Voraussetzung für den Erfolg von temporären als auch dauerhaften Umgestaltungen des Straßenraums ist die Akzeptanz der Menschen, die dort leben oder den Raum nutzen. Die Zweifel und Sorgen der Anwohner müssen von der Stadt Saarbrücken ernst genommen und in einer kontinuierlichen Kommunikation aufgegriffen werden.

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