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Landesverband Saarland
Klimaschutz- und Umweltaktivist Kurt Walter vom VCD zeigt mit Seniorinnen und Senioren auf, wie wichtig barrierefrei gestaltete Wege sind
St. Ingbert, 7. März 2025 – Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat mit einer Rollator-Ralley am St. Barbara Altenheim in St. Ingbert illustriert, wie mühsam die Fortbewegung gerade für ältere Menschen ist angesichts von Falschparkern. „Der Bedarf, richtig zu parken, wird immer wichtiger nicht nur mit der zunehmenden Zahl von Seniorinnen und Senioren“, so Kurt Walter vom VCD in St. Ingbert.
Der frühere Polizist und aktive Streiter für den Klimaschutz illustrierte vor dem St. Barbara Wohnheim die schwierigen Verhältnisse angesichts von Falschparkern. Immer häufiger kommt es beim Begehen der Bürgersteige in St. Ingbert und auch andernorts im Saarland zu Behinderungen durch falsch parkende Fahrzeuge. Insbesondere, wenn auf dem Bürgersteig aufgesetzt geparkt wird, kommt es zu Behinderungen von Zufußgehenden, von der Schülerin bis zum Senior. Angesprochen auf ihren Regelverstoß, fordern viele Verursacher zunächst Verständnis für ihre vermeintliche kurze Behinderung: „Zunächst fallen Sätze wie: „Ich muss nur kurz...“; „Es dauert nur ´ne Minute...“. Wenn ich aber hartnäckig nachfrage, kann die Stimmung umschlagen bis hin zu Schuldzuweisungen: „Denunziant“ ist das dein zweiter Vorname. Auch „Hast du nichts Besseres zu tun...“ so Kurt Walter.
Mit der Aktion am Barbara-Heim vom 7. März zeigten Evi und Kurt Walter auf, dass immer häufiger Menschen mit Rollator unterwegs sind. Sie wollen mit der Aktion Autofahrende sensibilisieren, wie wichtig Rücksichtnahme ist.
Der VCD beklagt, dass diese Situation auch in anderen Kommunen des Saarlandes zu beobachten ist. Die zuständigen Ordnungsämter nehmen sich aus Sicht des VCD völlig unzureichend des Themas an. Damit dulden viele Kommunen den Rechtsverstoß.
Solche Städte verspielen ihre Lebensqualität: Weder Menschen, die einen Kinderwagen führen, noch Schüler Hand in Hand auf dem Schulweg und erst recht Mobilitätseingeschränkte, z. B. im Rollstuhl oder mit Rollator, fühlen sich hier gefährdet. St. Ingbert verschlimmert den Umstand durch unreguliertes Wildparken ohne jede Bepreisung von öffentlichem Raum für privates Parken. Während in anderen Städten Anwohner-Parken bis zu mehreren Euro pro Tag kostet, blockiert St. Ingbert diese wichtige Steuerungsmöglichkeit und Einnahmequelle. Ein extrem hoher Autobesatz mit 842 Fahrzeugen auf 1000 Einwohnern und die vorab skizzierten Missstände sind die Folge. „Das Risiko ist groß, dass St. Ingbert zu einer Auto-Abstellstadt verkommt, in der Zufußgehen seine Attraktivität verliert. Nichtmotorisierte Verkehrs-teilnehmer werden hier quasi weggeparkt“, so der Verkehrsgeograph Dr. Werner Ried vom Landesvorstand des VCD.
Ein Miteinander bei der Mobilität für alle sieht anders aus.